Die TER, eine Frage der Überzeugung?

Seit 2013 haben Vorsorgeeinrichtungen die Pflicht auf eine transparente Art, die gesamten mit der Vermögensverwaltung verbundenen Kosten in der Betriebsrechnung zu erfassen, einschliesslich der indirekten Kosten von Kollektivanlagen. Bisher wurden in den Jahresabschlüssen nur die Gebühren ausgewiesen, die den Vorsorgekassen direkt in Rechnung gestellt wurden.

Im Fachjargon der beruflichen Vorsorge spricht man oft von der Total Expense Ratio (TER) einer Vorsorgeeinrichtung. Dieser Indikator ist bei der Wahl einer Vorsorgelösung aber auch im Rahmen der Stiftungsratstätigkeit unerlässlich geworden.

Was bedeutet «TER» tatsächlich und worauf ist bei der Analyse zu achten?

Worüber sprechen wir hier?

Der Indikator für die Total Expense Ratio (TER) einer Vorsorgeeinrichtung entspricht der Summe aller Vermögensanlagekosten (ausgenommen nicht-transparente Fonds), geteilt durch den Gesamtwert der Kapitalanlagen der Pensionskasse. Nach Weisung 02/2013 der OAK BV1 werden diese Kosten in eine der drei folgenden Kategorien aufgeteilt:

1. Gebühren für Vermögensverwaltung (TER für Kollektivanlagen, inklusive u. a. Verwaltungs-, Leistungs- und Administrationsgebühren)
2. Transaktionsgebühren (Courtagen und Steuern)
3. Gebühren für Vermögensverwaltung im weiteren Sinne, d. h. alle Kosten der Institution, die nicht einer bestimmten Anlage zugeordnet werden können. Zum Beispiel die internen Vermögensverwaltungskosten, die Ausgaben für Investitionsberatung, Monitoring und für Global Custody.

In Bezug auf die erste Kategorie, die hauptsächlich Kollektivanlagen umfasst, kann die vom Anbieter veröffentlichte TER verwendet werden. Wird die TER des Anlagefonds nicht offengelegt oder entspricht er nicht bestimmten Standards, so sollte der Anlagefonds in der Rechnung als nicht-transparent «ausgewiesen» und von der TER-Berechnung der Stiftung ausgeschlossen sein.

Das bedeutet, dass die TER in der Welt der beruflichen Vorsorge dem Anteil der Investitionskosten der Einrichtung entspricht, berechnet im Verhältnis zu deren Gesamtvermögen. Den Entscheidungsträgern dient er als Bewertungsinstrument für die Anlagekosten, um korrekte Vergleiche anzustellen.

Zu vermeidende Fallen bei der Durchführung einer Analyse

Bevor die TER einer Stiftung analysiert werden, sollten die Anlagekategorien, aus denen diese sich zusammensetzen und der vorwiegend verwendete Verwaltungsstil (aktives oder passives Verwalten) betrachtet werden.

Was die Anlagekategorien betrifft, ist es tatsächlich so, dass Investitionen in liquide Märkte wie Obligationen oder Aktien nicht den gleichen Arbeitsaufwand bedeuten und zu deutlich grösseren Skaleneffekten führen als Investitionen in private Märkte wie Immobilien, Infrastruktur oder Private Equity. Eine Pensionskasse, die ausschliesslich in Aktien und Obligationen investiert, sollte einen tieferen TER aufweisen als eine Kasse mit erheblichen Beteiligungen in Immobilien und privaten Märkten.

Die Art der Verwaltung hat ebenso einen erheblichen Einfluss auf die TER, da ein aktives Verwalten, das auf höhere Erträge als der Markt abzielt, einer gründlichen Analyse der Anlagemöglichkeiten bedarf. Ein passives Verwalten hingegen erfordert als solches keine Analyse und kann somit einfacher und kostengünstiger erfolgen.

Ein letzter Punkt mag offensichtlich erscheinen, ist aber dennoch wichtig. Es geht darum, sich anhand der Transparenzquote über die Gesamtbeteiligung nicht-transparenter Fonds zu erkundigen, der im Anhang der Jahresrechnung jeder Vorsorgeeinrichtung gemäss Swiss GAAP RPC 26 aufgeführt ist. Selbst eine geringe Beteiligung an nicht-transparenten Produkten kann sehr hohe Gebühren verbergen, da nicht-transparente Fonds oft erhebliche TER aufweisen.

Ihre Überzeugung muss ausgeprägter sein als die TER

In Anbetracht dessen, ist die TER allein kein Indikator für die Effizienz einer umgesetzten Anlagestrategie. Vielmehr ist eine gründliche Analyse erforderlich, um die Preisunterschiede zu verstehen. Wie so oft im Bereich der Investitionen ist es eine Frage der Überzeugung. Ein Investor, der beispielsweise sein Portfolio dadurch diversifiziert, dass er Immobilien integriert und/ oder einen bedeutenden Anteil aktiv verwaltet, um das Renditepotenzial zu steigern, sollte bereit sein, mehr zu bezahlen, um seiner Überzeugung nachzukommen! Hingegen werden eine effiziente Struktur und grosse Volumen die Verwaltungsgebühren in allen Anlagekategorien und für alle Verwaltungsarten erheblich senken.

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Die FCT-Gruppe bietet Anlagelösungen, die die Überzeugungen ihrer Stiftungsräte widerspiegeln. Jedoch hat jedes angeschlossene Vorsorgewerk die Freiheit, seine eigene Anlagestrategie zu wählen und gleichzeitig durch ein innovatives und einzigartiges Asset-Pooling-Modell von äusserst attraktiven Verwaltungskosten zu profitieren.

Tatsächlich hat die FCT-Gruppe eine Plattform entwickelt, dessen Investmentfonds von externen Best-in-Class-Anbietern verwaltet werden. Jedes angeschlossene Vorsorgewerk kann daher seine eigene Strategie entwickeln und sein eigenes Verwaltungsmodell anwenden. Dabei profitiert es von erheblichen Economies of Scale durch das Pooling von Vermögenswerten sowie von äusserst niedrigen Verwaltungsgebühren. Aufgrund des Volumen ist die die Verhandlung äusserst niedriger Verwaltungsgebühren möglich. Die Plattform vereint also das Beste aus zwei Welten, die Flexibilität einer eigenen Strategie mit vorteilhaften Verwaltungskosten einer Stiftung mit über 5 Milliarden verwaltetem Vermögen.

 

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Fabien Delessert
FCT Investment Committee

 

1 Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge